„Seine Trefflichkeit, welcher Art sie auch sei, ungehindert üben zu können, ist das eigentliche Glück.“ So wusste es Aristoteles schon vor mehr als 2300 Jahren. An dieser Aussage hat sich bis heute nichts geändert. Nur: Die Realität sieht anders aus.

So klappt's mit der Karriere-Gestaltung

Der neue „Berufswegplaner“ vereinfacht das Thema Berufsorientierung in den Schulen. Der Landkreis Schaumburg unterstützt dieses Vorhaben ebenso wie die Sparkasse Schaumburg.

Der volkswirtschaftliche Schaden von „beruflichen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen“ in Deutschland bewegt sich in mehrstelliger Millionenhöhe. Ein fehlendes oder unpassendes Berufsziel vor Augen, steuern viele jugendliche „irgendeine“ Ausbildung an. Oder - noch schlimmer: Viele junge Menschen beschäftigen sich gar nicht mehr mit ihrer beruflichen Zukunft beziehungsweise glauben nicht an diese.

Die Folge: Viele Jugendliche landen nach der Schule direkt in der Arbeitslosigkeit. Jeder fünfte Auszubildende in Deutschland bricht seine Ausbildung ab oder schafft seinen Abschluss nicht. Jeder dritte Auszubildende, der seine Ausbildung beendet, würde diese „auf keinen Fall noch einmal wählen“.

Was ist also zu tun? Möglichst rechtzeitig - also noch während der Schulzeit - sollten die Schüler ihre Neigungen und Interessen überprüfen und sammeln. Die Frage nach der beruflichen Zukunft entscheidet sich nicht erst am Ende der Schulzeit. Auf dem Weg zum „Traumberuf“ oder dem „eigentlichen Glück“, liegen viele kleine und wichtige Schritte und Entscheidungen vor einem:

Zum Beispiel sollten folgende Fragen beantwortet werden: Wo liegen meine Interessen? Wo sind meine Stärken? Welche Betriebe eignen sich für ein Praktikum? Wie kann ich meine Ausbildungschancen verbessern? Welche Themen sind mir bei der Berufsberatung durch die Schule und Institutionen wichtig? Welche privaten Ziele verfolge ich?

Der „Berufswegplaner“ setzt genau hier an: Er hilft, Ordnung in den bewerbungsrelevanten Unterlagen und Bescheinigungen zu halten und diese schnell und einfach auf dem neuesten Stand zu bringen. Er hilft bei Gesprächen mit der Berufsberatung der verschiedenen Institutionen. Er hilft bei Bewerbungen. Er hilft bei Schulwechsel oder Wechsel in eine andere Institution. Er hilft, Schritt für Schritt die berufliche Zukunft zu gestalten. Er hilft, schnell und professionell auf Bewerbungsanfragen reagieren zu können.

Die im Laufe der Schulzeit gesammelten Daten und Ergebnisse dürfen nicht verloren gehen. Sie müssen festgehalten werden. Die Lehrkräfte begleiten den Prozess der Berufsfindung mit Hilfe des „Berufswegplaners“ - wenn möglich schon ab der 7. Klasse. Berufsorientierung soll zum „Normalfall“ werden. Arbeitsagenturen, Jobcenter, Lehrer und Seminaranbieter können die Erkenntnisse der Schüler nutzen und bei deren Einverständnis zur Beratung verwenden.

Der „Berufswegplaner“ ist einfach zu verstehen und sehr schülergerecht. In diesem Ringordner kann jeder einzelne Schüler alle seine wichtigen Lebensdaten abheften: Berufsorientierungstest, Lieblingsberufe, Lieblingsunternehmen, Lebensläufe, Bewerbungsanschreiben, Beschreibungen von Ausbildungsberufen, Stärken-Schwächenprofile, Praktikumsbescheinigungen, Zeugnisse, Zertifikate, Selbst- und Fremdbewertungen.

Aber das ist noch nicht alles: Der „Berufswegplaner“ wird zudem digital im Internet umgesetzt (www.berufswegplaner.de). Sehr viele Tests und die Einbindung der ausgezeichneten Seiten der Bundesagentur für Arbeit bilden hierbei ein gutes Gerüst. Der große Vorteil: Selbst wenn der Ordner irgendwann verloren geht, sind die Daten noch geschützt im Internet abrufbar. Alle Daten können zudem auf der USBCard abgespeichert werden. Diese ist dem Ordner auf Wunsch beigefügt.

Demnächst können auch die Schüler im Landkreis Schaumburg ihren weiteren Berufsweg planen. Noch wird man auf die von Lars Grewe und seiner UP Consulting GmbH gestaltete Internetseite www.jump-portal.net weitergeleitet. Ab August wird dann mit neuem Design und noch einfacherer Handhabung die Internetseite www.berufsweg.de als neue Adresse freigeschaltet.

Dem festgeschriebenen Ziel der Bundeskultusministerien und der Bundesagentur für Arbeit - die nachhaltige Dokumentation der Berufsorientierungs- und Bewerbungsbemühungen der Schüler - ist der Landkreis Schaumburg damit einen großen Schritt näher gekommen.